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Psychoneuroimmunologie (PNI)

Jahrhunderte lang werden in der Medizin Körper und Seele leider getrennt voneinander betrachtet und behandelt. Mit Begründung der Psychoneuroimmunologie (PNI) gibt es nun seit etwa 40 Jahren wissenschaftliche Bestrebungen, den Zusammenhang zwischen Geist und Körper mit Laborfakten zu untermauern. Die PNI erforscht, wo die Schnittstellen von Gehirn und Immunsystem liegen und auf welchem Weg Stress unseren Körper beeinflusst. Sie baut damit eine Brücke zwischen "hard-facts" - basierend auf Labor-Medizin und Soft-Daten der Psychologie.

In der PNI-Forschung ist deshalb von großer Bedeutung, den Menschen in seiner Ganzheit zu betrachten, dazu gehören nicht nur Laborwerte, sondern auch psychologische Aspekte menschlichen Lebens wie z. B. soziale Beziehungen, Gefühle und Gedanken. Der Psychoneuroimmunologe Dr. Christian Schubert (Uni Innsbruck) sagt: "Bei jeder körperlichen Erkrankung spielt ausnahmslos auch die Psyche eine Rolle". 


Eine Krankheit will uns was sagen

Gerade weil unser Stresssystem über die Nervenbahnen biologisch so eng an des Immunsystem angebunden ist, weiß man, dass Stress sich auf den Körper auswirkt. Die Signale, die der Körper aussendet - die "Krankheit", also Schmerz, Entzündung, Unwohlsein -, sind also Symptome einer Ursache, die tiefer verborgen liegt.

Eine wunderbare Behandlungshilfe ist hierfür die Cranio-Sacral-Therapie (siehe auch unter diesem Behandlungsangebot)


Stress alarmiert das Immunsystem

Über die Nervenstränge des Sympatikus oder des Parasympatikus, die vom Gehirn in die Peripherie laufen , ist das vegetative Nervensystem direkt mit dem Immunsystem verknüpft. Diese Nervenfasern haben Verbindungen zu bestimmten Organsystemen wie Magen, Herz, Haut oder andere Bereiche des Organismus - aber eben auch zum Immunsystem. Das wiederum besteht aus Immunorganen, Immungeweben, Immunzellen. Man hat herausgefunden, dass diese Nervenfasern, die vom Gehirn kommen, Immunzellen direkt mit den Nervenreizen versorgen. Das läuft über sympatische Verbindungen: Die Nervenfasern haben ein sympatisches Endköpfchen, das wiederum direkt Kontakt mit einer Immunzelle hat. Und wenn nun die Nervenfaser aktiviert wird, indem Botenstoffe (Neurotransmitter) in der Nervenfaser transportiert werden, dann gelangen diese Botenstoffe in den synaptischen Spalt - und somit an den Rezeptor der Immunzelle. Der Rezeptor sendet innerhalb der Zelle die Signale weiter bis in den Zellkern hinein. Also: das Gehirn kann das Immunsystem aktivieren und auch herunterfahren.


Wichtige Arbeitsschritte des Immunsystems: die Entzündung

Die PNI hat eine wesentliche Immunreaktion im Blick: die Entzündung. Diese wird sofort eingeleitet, wenn wir in Stress geraten, egal, ob das ein materieller Stressor ist wie ein Virus, ein Bakterium, schädigende Sonnenstrahlung - oder ein immaterieller, zum Beispiel psychische Belastung. In beiden Fällen reagiert unser Immunsystem zunächst mit einer Entzündung als Abwehr und Schutz. 

Entzündung ist also nicht per se etwas Gefährliches. Wenn wir eine Infektion durchmachen oder eine Wunde haben, dann ist Entzündung ein wesentlicher Mechanismus, um diesem Umwelteinfluss adäquat immunologisch zu begegnen. Sie stößt Heilungsprozesse an, sorgt für eine Abwehr der Erreger. Entzündung macht z. B., dass ein Virus oder entartete Zellen im Körper zerstört werden.

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